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Matthias Müller Bhavan
Bhavan
1 prologue 2:56
2 celia no quiere postre 6:49
3 dialogue 2:07
4 bhavan rock 3:28
5 cfk 8:06
6 bhavan ballade 6:47
7 one small day 2:39
8 catalogue 2:45
9 palm 5:54
10 untitled / undefined 7:21
11 epilogue 3:09
produced by John Corbett
Jazzhausmusik cd jhm 126 8,-€
Reviews:
“Im Rahmen der Initiative „Jazzwerk Ruhr“ wurde sie produziert, die Debut-CD des Essener Posaunisten Matthias Müller und seines Quartetts „Bhavan“ – und zwar von keinem geringeren als dem Chicagoer Produzenten und Festivalleiter John Corbett. Eine aufregende Platte: kantig, rockig, virtuos, geräuschvoll – die musikalischen Ereignisse überstürzen sich in einem Parforceritt durch verschiedene Formen aktueller (Jazz-) Musik. Matthias Müller, Jahrgang 1971, ein Posaunist und Bandleader (nicht nur) der jungen Ruhrgebietsszene, ein zukunftsweisender Musiker der möglicherweise angehenden Kulturhauptstadt Essen.”
(wdr 5-special: der posaunist matthias müller, jazz twenty5, august 5, 2004)
“[…] Andreas Wahl’s calming, echoing guitar chords on “Prologue” may recall the wafting landscapes of Brian Eno’s Music for Films, but the following “Celia” goes for a Jazzier, Freebop feel. Its twisting head summons a nervous alto solo from Jan Klare, while the electric guitarist further fractures the tune with sharply-drawn funk fragments. The leader joins the fray with an impressive trombone solo, demonstrating both chops and a historic perspective on his instrument. As if they’ve suddenly come to argumentative blows over “Celia”, “Dialogue” immediately goes into free improv mode for two minutes, reaching agreement only after Wahl has guided the clattering musicians with a fast, muted, fingerpicking narrative.
“Bhavan Rock”, and its cousin, “Bhavan Ballade”, are two of the disc’s highlights, and represent the quartet’s strengths well. Neither of the two pieces settle for straight evocation of their titles, preferring to hit a variety of bases throughout their 3 and 7-minute respective lengths. The former, whose title evoces a Carlo Actis Dato faux-folk fest, follows its opening declaration with a rich combination of free space and hard-hitting motives that would do Globe Unity Orchestra proud, while the spooky undertow of “Ballade” crashes into an almost raga feel with Peter Eisold’s cymbal washes, illustrating, perhaps, the reference to Eastern spiritual concepts implied in the two pieces’ titles. Whether taken at their word or their implications, however, this is a tight, swinging group, whose range or reference should draw in listeners with eclectic ears and open minds. Recommended.”
(larry nai in cadence, august 2004)
“[…] Interplay, Soundgestaltung, und das Vermögen, aus der schmalen Ausgangssubstanz wahre Krimis zu entwickeln, sprechen für die Band, ganz zu schweigen vom Umstand, dass der fehlende Bass keine Leerstelle hinterlässt. Wie viel davon der Vorarbeit des Bandleaders Müller (als Jahrgang 1971 übrigens der jüngste der Band) und wie viel dem Produzenten John Corbett geschuldet ist, ist freilich schwer zu bestimmen, eine Band, die auf Tonträger dermaßen gut klingt – das betrifft Sound, Vibe und Lebendigkeit und muss beim Gitarristen Andreas Wahl noch einmal explizit hervorgehoben werden – ist jedenfalls eine Seltenheit.”
(eric mandel in jazzthetik, märz 2004)
“[…] Das alles erscheint seltsam, doch man bekommt Lust, die Platte zu hören. Und das ist gut – man wird nämlich nicht enttäuscht: Die Musik ist ausreichend verrückt, um Spaß zu machen, Und es überrascht nicht, wenn die electronics, die die Besetzungsliste Müller und dem Saxophonisten Jan Klare zuweist, entgegen des Trends nur nebensächlich eine Rolle spielen: Musik im Schatten der Schlote ist selbstverständlich handgemacht.”
(stefan arndt im jazzpodium, märz 2004)
“Few recordings can boast the exciting originality of trombonist Matthias Müller’s vision shown here, in which he sports an eclecticism evidenced by broad stylistic range, covering a spectrum from jazz-infused melodies to radical free-style excursions. The attractively angular “Celia (no quiere postre)“ dips into the wells of more conventional hard bop before veering outside, while the stop-and-go rhythms of “Bhavan Rock“ favor a non-swinging line that mimics shades of Anthony Braxton. Each track is different, from the pointillism of “Catalogue“ to the grating repetitions of “Palm,“ but through it all is an unrelenting creative spirit marked by impressive soloing by each contributor. A jazz-rock flavor, reminiscent of Ornette Coleman’s Prime Time , permeates much of the album without compromising artistic integrity, adding to the extraordinary off-beat sensibility. The more-or-less conventional instrumentation of trombone and alto in the front line with electric guitar and percussion is deceptive in its simplicity, as Jan Klare ’s fluid acrobatic technique spars with the trombonist’s unusual non-formulaic attack. “Untitled/Undefined“ opens with two horns intensely interlocking, spurred by Andreas Wahl’s ramparts of passion, as the electric guitarist kicks hard and Müller supplements with tastefully distorted frayed sounds. You might think of this as music for disturbed dancers — or at least those with two left feet. A raw and disconcerting aura pervades, maddening and disjointed, the perfect fair for partying in an insane asylum. While the ragged abstraction of several of the pieces sometimes makes for difficult listening, there is no doubting the level of performance or its emotional impact.”
(amg review by steven loewy)
“Tief im Westen sieht es gar nicht gut aus. BVB und S04 ergehen sich derzeit hauptsächlich in bejammernswertem Rumpel-Fußball. Man weiß es nicht genau: Aber bei der Musik des im Ruhrgebiet beheimateten Quartetts um den 32 Jahre jungen Posaunisten Matthias Müller könnte es sich um so etwas wie die blitzgescheite Persiflage des gehemmten Spielflusses handeln. Laut Waschzettel soll man sich beim Abspielen der CD “Bhavan” schließlich die “rauchenden Schlote Wanne Eickels, die Staus auf der B1 und Currywurst” vorstellen. Tut man lieber nicht, weil die seltsamen Kompositionen des Bandleaders ganz andere Fährten legen. Zusammen mit dem begnadeten Alt-Sax-Grimasseur Jan Klare, dem Gitarristen Andreas Wahl sowie dem Schlagwerker Peter Eisold verliert sich Müller in einem eigenen Klanguniversum. Hier führen Bläser knarzige Oberton-Dispute, hier wabert von Zeit zu Zeit gefährlicher Elektro-Smog, hier gehen holprige Melodien kurzerhand verschütt, um aus obskuren Hintertüren unversehens mit einem schiefen Grinsen wieder aufzutauchen. Das erinnert mal an den Punk-Jazz von Ray Andersons Slickaphonics-Kollektiv, mal an die grinsende Zertrümmerungslust der Knitting-Factory-Arbeiter. Um zu den Regionalbezügen zurückzukommen: Aus dem Pott stammt wahrscheinlich der trockene Humor, der Beinahe-Polkas, Latin-Themen oder Brachial-Gumbos stoisch dem Irrsinn preisgibt. Die Spielhaltung taugt aber zweifellos für den internationalen Wettbewerb. Was man schon daran sieht, dass der Chicagoer Produzenten-Guru John Corbett die Aufnahmeleitung bei “Bhavan” innehatte. Champions League, wir kommen!”
(josef engels in rondo, 31.01.2004)
“[…] Ihren wohl größten Erfolg feierten Bhavan im letzten Jahr, als sie eines von drei geförderten Projekten von jazzwerkruhr waren. Dank der finanziellen Unterstützung konnten Bhavan den weltbekannten Produzenten John Corbett, der für seine Pionierarbeit für die Szene Chicagos internationalen Ruf erwarb und schon Leiter des Jazzfestes Berlin war, einladen. Eine Woche arbeiteten Corbett und Bhavan im letzten Dezember im Studio zusammen. Nun ist das Erstlingswerk – Matthias Müller Bhavan – mit seinen elf Nummern endlich fertig gestellt und wird vom Kölner Label Jazzhausmusik vertrieben. John Corbett hat erst gar nicht versucht, die energetische Musik Bhavans zu bändigen, sondern spielte am Mischpult virtuos mit dem Material: Krachende Gitarren, kreischende Saxofonschreie, polternde Trommelschläge, undefinierbare Posaunenklänge. Doch wäre diese musikalische Gewalt auf Dauer zu ermüdend, und so können Bhavan auch mit ihren Instrumenten eine ganz andere Seite präsentieren, die von lieblichem Gitarrengeklimper bis zum Sound einer fast himmlischen Posaune reicht.”
(martin lücke in marabo, januar 2004)
“Rau aber herzlich wird’s beim Quartett des Essener Posaunisten Matthias Müller. […] Gefördert von Jazzwerk Ruhr und produziert vom Chicagoer John Corbett, ist das Debüt wie ein bunter stilistischer Flickenteppich. Hektisches aus dem Revier.”
(berthold klostermann in coolibri, januar 2004)
“[…] Das Album ist geprägt vom pulsierenden Leben im Ruhrpott. “Dreckig, hart und direkt”, so umschreibt der aus Essen stammende Müller seine Musik, die etwas vom Stakkato des Stop-And-Go auf der A 40 vermittelt. Wie in der Rush Hour kristallisieren sich aus dem musikalischen Chaos Strukturen heraus, die im nächsten Augenblick energischem Vorwärtsstreben geopfert werden. Die vier Musiker […] setzen die Energie der Region in Musik um.”
(westdeutsche allgemeine zeitung, 13.11.2003)